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❤ 4 Tage
❤ 2312 km
❤ 10 Tesla Supercharger Stops
❤ 0 Benzinverbrauch
❤ 119.63 CHF Energiekosten
Nächste Woche haben wir einen Tesla Roadtrip der besonderen Art vor! Wir werden nach England flitzen, um dort ein 120x180cm grosses, extra für uns angefertigtes, Bild abzuholen.
Man kann sich jetzt natürlich die Frage stellen: Wer kommt auf eine solch bescheuerte Idee, so ein überdimensionales Bild auf dem Dach eines Tesla Model 3 von England in die Schweiz transportieren zu wollen??? Ja, das ist bestimmt eine berechtigte Frage 😂
Mal schauen, ob wir dieser auf den Grund gehen können, um Nachsehen zu erlangen 😉
Seit über 20 Jahren sind wir grosse Fans der britischen Sitcom „Absolutely Fabulous“ mit Joanna Lumley und Jennifer Saunders. DIE Kultserie schlechthin 🙂 🙂 🙂
Was ist das Besondere an „AbFab“? „Die Freude am schlechten Benehmen“, sagte Jennifer einmal bei einem Interviewtermin mit Spiegelonline. Und Joanna ergänzte: „Es war wegweisend, weil zum ersten Mal die zentralen Figuren so entsetzlich waren.“ „Absolutely Fabulous“ war eine der ersten Serien, die Frauen zeigte, die einfach das machen, was sie machen wollen.
Fab & Sunci als Patsy und Edina 1998 auf dem Weg zu einer Abfab Party in Basel. 😂
Seit wir vor knapp 2 Jahren in eine Maisonette Wohnung gezogen sind, wo wir im Dachgeschoss eine schöne grosse weisse und vor allem sehr leere Wand haben, schwirrte uns der Gedanke im Kopf herum, dass wir wahnsinnig gerne ein richtiges Absolutely Fabulous Art Work an dieser Wand hängen haben möchten. Auf unseren Road Trips haben wir immer wieder Ausschau nach lokalen Künstler*innen, die uns ein solches Bild nach unseren Vorgaben malen würden. Doch leider wurden wir nicht fündig bis es eines Tages bei uns”KLICK” gemacht hat. Bedsitdairy !!!! Eine unglaublich kreative Künstlerin aus England, mit welcher uns bereits eine 30jährige Freundschaft verbindet. Und das genialste: Sie liebt Abfab genau so wie wir!! Also gaben wir ihr im Mai den Auftrag, sich kreativ auf einer 120x180cm grossen Leinwand auszutoben. Gesagt, getan! Immer wieder durften wir kleine Einblicke per Insta auf unser Bild erhaschen:
Nun musssten wir uns nur noch überlegen, wie wir dieses grosse Bild von England in die Schweiz transportiert kriegen. Per Post war uns zu heikel. Wir hatten die Befürchtung, dass es auf dem Transportweg kaputt gehen könnte. Doch im Model 3 hatte es keinen Platz, also was tun? Wir spielten mit dem Gedanken extra ein Model S oder X für ein verlängertes Wochenende zu mieten, um das Bild darin safe and sound nach Hause bringen zu können. Aber… da haben wir die Rechnung ohne Corky Junior gemacht! Unser Auto erklärte kurzerhand, dass es mitfahren will – egal wie! Corky Jun. wollte es sich nicht nehmen lassen, ein weiteres Land zu erkunden. Wir erklärten unserem Auto, dass es eine ganz schön lange Strecke sei, wir innert 3 1/2 Tagen in die Nähe von Birmingham fahren und wieder zurück müssen UND… dass wir dort auf der linken Strassenseite fahren müssen. Corky Junior liess sich nicht beirren und beharrte darauf, dass das Bild höchstpersönlich von ihr/ihm (wir wissen das Geschlecht immer noch nicht 😂) abgeholt und sicher nach Hause gebracht werden würde. Ja, ok… alles klar Chef, dann machen wir das so. Aber eben… im Auto hat das Bild keinen Platz…. Aber wie wär’s mit auf dem Auto? Schwupps auf die Tesla Webseite gesurft, um die neu lancierten Dachträger des Model 3 zu reservieren. Doch oh Schreck: Eine Wartezeit von 4-5 Wochen wurde uns prophezeit. Später als sich die Künstlerin gewünscht hatte, da das Bild so gross war und sie eigentlich in ihrem Haus gar keinen Platz dafür hat. Jenu… wir tun was wir können und bestellten uns den Dachträger an einem Donnerstag im Juli und machten uns auf eine lange Wartezeit gefasst. Aber bereits am darauf folgenden Montag (!!!!!) wurde uns der Dachträger ins Geschäft geliefert. WOW!!! Damit hätten wir nun wirklich nicht gerechnet! Danke, TESLA, ihr seid schlichtweg die BESTEN! 😍😍😍 Das war jetzt aber doch einen Rutsch zu schnell, da wir ja zu diesem Zeitpunkt noch vor hatten, 2 Wochen lang in Schweden herumzudüsen und danach noch am Laggio Maggiore an ein paar Wochenenden mit SUPpen zu verbringen. Also legten wir den Zeitpunkt für die Abholung auf den 5. September 2019 fest.
Der Plan in Theorie ist:
- Donnerstag:
Abfahrt kurz nach Mittag Richtung Calais. Im Auto übernachten. - Freitag:
Morgens um 09.50 Uhr mit “LeShuttle” nach Folkstone und von dort aus irgendwie um das Chaos bei London herum bis nach Leicester AUF DER LINKEN SEITE fahren. - Samstag:
Morgens das Bild auf dem Dachträger montieren und wieder nach Folkstone fahren. Im Auto übernachten. - Sonntag:
Morgens um 08.20 Uhr im Eurotunnel nach Calais und von dort nach Hause.
Voraussichtliche Fahrzeit, inklusive Supercharger ca. 13h21 min für 1106km in weniger als 4 Tagen. Ouff… 🤪
Gesagt, getan:
Der Eurotunnel “LeShuttle” von Calais nach Folkstone ist gebucht 🤩
Und die Vorbereitungen für den Linksverkehr sind ebenfalls getroffen 😂
Wir haben uns überlegt die Nacht jeweils im Auto zu verbringen, um möglichst viel Zeit zu sparen. Dennoch werden wir, vernünftig wie wir sind, natürlich jeweils in Calais und in Folkstone Campingplätze ansteuern. Denjenigen in Folkstone haben wir bereits reserviert, da wir wissen, dass wir dann auch wirklich dort sein werden. Für die Hinreise nach Calais jedoch, haben wir noch nichts festes gebucht. Wir möchten einfach so weit wie möglich kommen, damit wir am morgen nur noch zum Eurotunnel fahren müssen.
Tag 1: Schweiz – Frankreich
Wir sind heute extra früh aufgestanden, damit wir im Geschäft noch alles erledigen können. Punkt 11.30 Uhr ist alles geschafft und wir geben die Verantwortung an unsere zuverlässigen Mitarbeiter*innen ab. Los geht’s zum ersten Supercharger in Nancy! Unser Bettchen für die Nacht ist bereits vorbereitet 😁
Wir fahren ab Bremgarten los via Basel nach Frankreich. Junior möchte plötzlich die Autobahn verlassen und fährt im Elsass auf die Weinstrasse. Huh? Nancy wäre doch auf der Autobahn angeschrieben gewesen…? Wir diskutieren oft mit Vicky (die Frauenstimme vom Navi), ob denn ihre Entscheidungen wirklich richtig sind oder ob sie einfach mal wieder Lust hat, uns kreuz und quer durch’s Gelände zu jagen. Wir sind von Vicky’s Entscheidung wieder mal überhaupt nicht überzeugt, denn plötzlich kurven wir mit 30 Stundenkilometern abseits der Autobahn herum… Vorbei an Schafen… über Koenigsbourg… nach Nancy. Vicky hat wohl noch nicht mitgekriegt, dass wir eigentlich ziemlich unter Zeitdruck stehen, manno echt…
Weil wir den Gepäcktrager bereits montiert haben, und daher etwas mehr Energie verbrauchen (rund 15.5kWh/100km statt wie sonst ~14.5kWh/100km), gehen wir lieber auf Nummer sicher und machen einen Supercharger Halt mehr als ursprünglich geplant. Somit geht’s nach dem Laden zum nächsten Stopp in Chalons en Champagne und dann weiter zu Aire d’Urvillers. Am zweiten Supercharger Stopp werden wir plötzlich von einer neuen Anzeige überrascht: “Supercharging EUR 7.68” HUCH!!! 😱 Ist jetzt tatsächlich die Free Supercharging Zeit nach 6 Monaten für uns schon zu Ende? Das ging jetzt aber schon recht tiffig 😉 Aber mit einem Tesla vergeht die Zeit halt wirklich wie im Flug. Und das in alle Richtungen 😂 Nichtsdestotrotz bezahlen wir das natürlich gern. Ist es doch nur noch ein Bruchteil davon, was wir mit unserem Pickup früher bezahlt haben. 😁
Wir sind bereits seit Stunden unterwegs und langsam wird es dunkel. Daher machen wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz. Kurz vor Calais finden wir den Camping Platz Camping au Lac de Rebecques Wir rufen kurz vorher an um sicher zu gehen, dass es noch Platz hat für uns. Eigentlich haben wir die Check-in Zeit verpasst, aber die nette Dame meinte, sie würden kurz rüber fahren, damit wir ausnahmsweise auch noch nach 21 Uhr einchecken können. Wir erzählen ihnen von unserer Reise und dass wir einfach nur in unserem Auto auf dem Camping parkieren möchten für die Nacht – ohne Zelt. Sie schauten uns ganz besorgt an und meinten, das ginge doch nicht. Das sei doch nicht bequem! Sie hätten Hauszelte, die leer stehen und die dürften wir gerne benutzen. Wir sind baff. Ein grosses Hauszelt mit 2 Schlafzimmern, einem Essbereich und einer voll funktionierenden Küche nur für uns, die eigentlich absolut super basic reisen wollten 🤣 Das ist ja soooooooooooo lieb!!! Wir sind total gerührt, machen uns im Zelt STEHEND parat für die Nacht und fallen glücklich ins gemachte Bettchen 😍💓💕
… Doch ohhh Schreck! 😱 Hätten wir mal auf den Luxus verzichtet und wie geplant im Junior übernachtet! Wir haben ja extra vorher noch vollgeladen, damit wir über Nacht bequem klimatisiert nächtigen können… Im Zelt hat es durch alle Ritzen gepfiffen und es war bitter, bitter kalt 😮 Da half nur, alle Decken vom Hauszelt zusammen zu suchen, in den Schlafsack rein, Decken drüber, Winterjacken über den Kopf und versuchen, nur die Nase in die kalte Nachtluft rauszustrecken. Brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr…… Wie kalt es in der Nacht genau war, wissen wir nicht, aber als wir morgens um 7h Richtung Calais weiter fuhren war es draussen 6°. Puh, was für eine Nacht!!! 🤪
Tag 2: Calais – England
Von der Nacht total durchgefroren, werfen wir erst mal die Sitzheizung an. Was für eine Wohltat!!! Haben wir schon erwähnt, wie sehr wir den kleinen Junior lieben?? 😍😀
Mit aufgewärmtem Füdli geht’s jetzt ab Richtung Calais. Wir haben extra genug Zeit eingeplant für eventuelle Staus oder langen Wartezeiten (Grenzkontrollen) beim Eurotunnel. Daher fahren wir schon um 7 Uhr los, damit wir den Zug 09.50 ganz sicher erwischen werden.
Wir haben aber Glück und alles geht sehr fix. Auch die Grenzkontrolle.. 😉 Der Zöllner wollte nur kurz einen Blick in den Kofferraum werden. Den Frunk hatte er wohl nicht auf dem Schirm, den hätten wir ihm natürlich auch sehr gerne gezeigt 😂
In Calais und in Folkestone gibt es kostenlose Ladestationen von Eurotunnel. Da unsere gratis Supercharging Zeit nun vorbei war, ist das natürlich schon sehr verlockend. Hinzu kommt, dass wir bis jetzt noch nie fremdgegangen sind – wir also auch noch nie fremde Ladestationen ausprobiert haben. Der ganze Platz war leer. Es gab weit und breit keine anderen Elektroautos und wir hatten alle Stationen zur freien Verfügung 😁 Na dann, schauen wir mal, wie das an einer fremden Ladestation so funktioniert! Also rangefahren, eingestöpselt und gewartet… und gewartet… es hat zwar geladen, aber nur mit etwa 35kWh!! 😱 Wir hatten ja schon reichlich Zeit eingeplant, bis der Zug fährt, aber sooooooooooo viel Zeit dann auch wieder nicht. Gratis hin oder her 😂 Also, schnell, schnell wieder ausgestöpselt und auf die andere Strassenseite zum schönen, schnellen Tesla Supercharger umparkiert und mit 4-facher Geschwindigkeit geladen. Gekostet hat es auch nur gerade mal EUR 12.72 😁
Jetzt noch einen Kaffee am Terminal geniessen, daneben noch kurz den Laptop aufklappen und für unseren Shop noch ein paar Dinge erledigen (ja, ja, die Arbeit begleitet uns auch immer auf unseren Reisen) und schon ist BOARDING TIME!!!! 😀
Wir dürfen in den Zug reinfahren 🙃
Nun ist Zeit von Kilometer auf Meilen umzustellen!
Nach einer knappen halben Stunde hält der Zug an, die Türen öffnen sich und wir sind in ENGLAND!!!! 😀 Wir hatten schon total Bammel von wegen auf der linken Seite fahren und so, aber das war total unbegründet. Vom Zug aus fährt man direkt und ohne Umwege (und ohne Gegenverkehr) auf die Autobahn. So kann man sich schon mal in Ruhe daran gewöhnen, wie es ist, rechts zu überholen 😉 Und sowieso fährt der Autopilot ja die ganze Strecke praktisch von alleine.
Das erste Mal ab von der Autobahn ging’s zu unserem ersten Supercharger Stop in Northampton. Wir hatten uns ein bisschen Sorgen gemacht… in England fährt man ja nicht nur links, da ist ja auch das Steuerrad auf der falschen Seite. Wie sieht das wohl beim Supercharger aus? Ist der Charging Port eventuell auch auf der anderen Seite? Wo stehen die Ladesäulen? Links oder Rechts vom Tesla? Die Kabel sind ja nicht sonderlich lang… blah, blah 🤪 Kurz: Alles EASY! Der Lade Port ist bei allen Teslas auf derselben Seite, egal, wo das Lenkrad montiert ist.
Etwas gewöhnungsbedürftig waren die Parkvorschriften von diesem Supercharger in Northampton. Der Parkplatz, wo sich die Supercharger befinden, ist videoüberwacht. Damit man keine Parkbusse kriegt ( £100 !! ), muss man im Hotel an einem Bildschirm nach seiner Autonummer suchen und diese bestätigen. Gleich mehrere Teslafahrer haben uns darauf aufmerksam gemacht ( Danke ❤ ). Anscheinend wird der Parkplatz sehr genau kontrolliert und Bussen werden gerne & oft verteilt. Kurz nach unserer Ankunft am Supercharger hat sich noch ein anderer Model 3 Fahrer zu uns gesellt. Er hatte sein M3 ganz frisch seit 2 Wochen (die ersten Model 3 wurden ab Juni 2019 in England ausgeliefert) und ist überglücklich damit (ja, was denn sonst 😉). Er hat sich ebenfalls die Frage gestellt, wie die Supercharger im rechtsfahrenden Europa wohl aussehen, da er demnächst einen Trip nach Frankreich plante. Da konnten wir ihn gleich beruhigen 😉
Kaum auf der Insel angekommen, verging die restliche Fahrt wie im Flug. Gegen 14h sind wir an unserem Ziel angekommen und wurden von Bedsitdairy und ihrer Tochter herzlich in Empfang genommen. Und da stand es. Das grosse Bild, welches extra für uns während Wochen angefertigt wurde. Noch sahen wir nur den Rückteil des Bildes. Aber wir wurden schon ganz nervös und waren voller Vorfreude. Und dann kam der grosse Moment und wir waren sprachlos. Sie hatte unseren Wunsch vollends umsetzen können. Wir waren komplett aus dem Häuschen. Dieses Bild wird uns nun für immer in unserem Leben begleiten. THANK YOU BEDSITDIARY 😘😘😘😘😘😘
Nachdem wir einen kurzen Blick auf das supe rtolle Kunstwerk erhaschen konnten, wurden wir auch gleich unter den Arm geklemmt und in den nächsten Supermarkt mitgenommen. Wenn man ja schon in England ist, muss man natürlich auch die viiiiiiiiielen leckeren britischen veganen Leckereien probieren, die zahlreich in den Regalen zu finden sind. Und damit nicht genug – bei Morrisons gab es sogar frische vegane und GLUTENFREIE Pizza zum mitnehmen. Wie cool ist das denn? Das Abendessen war somit klar. Lecker war’s tatsächlich auch noch 😉
Müde und erschöpft plumpsten wir Abends dann ins mega bequeme und warme Bettchen. Die kalte Horror-Nacht von gestern steckte uns noch immer in den Knochen. So war dieses federweiche, kuschelige Bett eine richtige Wohltat 🙂
Tag 3: England
Am nächsten Morgen ging’s dann nach einem ausgiebigen Frühstück ran an die Arbeit. Das Kunstwerk musste wetterfest und stabil eingepackt werden. Also, packen wir’s an! Wir hämmerten, klebten und wickelten was das Zeug hielt 🙂
Nach rund eineinhalb Stunden war’s dann geschafft. *puh* Stabil scheint das ganze zu sein, man kann sorgar drauf treten 😂 Jetzt kommt die nächste Hürde… wie kriegen wir das Ding auf den gekrümmten Dachträger? So einfach mit den Spanngurten festzurren wie wir uns das vorgestellt haben, geht nicht, das würde brechen. Also basteln wir aus den Resten von den Kantenschutz-Kartons Unterlagen, um die Krümmung auszugleichen. Ob diese Installation auf der Strasse stand hält? 😱
England, 13 Uhr, die Frisur sitzt. We’re ready for take off. Let’s get back home 🤪
Wir fahren wieder zurück Richtung Folkstone. Am Supercharger in Maidstone machen wir einen kurzen Zwischenstopp, trinken ein Käffchen und entdecken sogar vegane Ice Creams auf der Karte. 😋
Gegen 18h erreichen wir beim schönsten Wetter Folkstone. Unsere Vorfreude für die Übernachtung ist riesig!! Camping mit Meersicht bei diesem Wetter, was will man mehr? Den Platz haben wir ja schon vor Beginn unserer Reise gebucht. Jetzt müssen wir den Campingplatz nur noch finden 🧐
Am Platz angekommen, wurden wir standardmässig gefragt, womit wir übernachten würden. Ehrlich wie wir sind, haben wir natürlich erzählt, dass wir im Auto übernachten würden – da wir ja nur auf kurzer Durchreise sind. Ein Zelt haben wir deswegen gar nicht dabei…. Ob wir denn einen Camper hätten – nein, natürlich nicht. Wir übernachten in unserem Tesla… Ob wir denn angemessene schwarze Vorhänge im Auto hätten. Nein, haben wir nicht. “Tut mir leid, dann könnt ihr hier nicht übernachten. Das ist gegen die Mitgliederstatuten.” Von wegen Privacy und so. Man müsse sich umziehen können, ohne dass alle zuschauen könnten. BITTE? Wir können uns doch auf dem WC umziehen. Nein, das gehe nicht. “Wo in den Statuten steht das denn?” Er hat einen dicken Ordner hervorgekramt und ging auf die Suche – nach gefühlten 10 Minuten hat er die Stelle tatsächlich gefunden, der die Vorhänge vorschreibt. (Online stand davon übrigens nichts in den Policies, bzw. wir haben bis heute nichts dazu gefunden) Unglaublich. Genervt haben wir unsere Buchung storniert. Wo sollen wir denn jetzt die Nacht verbringen? Auf dem Eurotunnel Parking??
Ein deutsches Pärchen, welches ursprünglich auch einchecken wollte, hatte die Diskussion mitgekriegt. Ihnen ist die Lust auf diesen Campingplatz auch vergangen – zumal sie vor uns noch eine Abzocke mitgekriegt haben, als einem älteren Ehepaar anscheinend überteuerte Stromkupplungsstecker angedreht wurden. Sie haben uns von einem Self-Checkin Campingplatz erzählt, der ganz in der Nähe sein soll. Unendlich dankbar für diesen Tipp sind wir gemeinsam wieder den Hügel zurückgefahren zum Self-Checkin Camping in Capel-le-ferne. Das Checkin war super easy: Platz aussuchen, drauf stellen, Platznummer auf Zettel notieren, Geld in Briefkasten werfen, fertig. *puh* GESCHAFFT! Leider zwar ohne Meerblick, aber immerhin haben wir noch ein Übernachtungsplätzchen gefunden. Jetzt nur noch das Abendessen auf den Campingkocher werfen, mit unseren deutschen Übernachtungs-Rettern noch mit einem Bierchen anstossen und dann ab in die Heia 😴
Tag 4: England – Schweiz
Gegen 6:30 morgens waren wir bereits wieder auf der Piste. Geht ja schnell, wenn man direkt vom Bettchen auf den Fahrersitz hüpfen kann. Natürlich mit einem kleinen Umweg über die Pipibox 😂. Da wir keine Ahnung hatten, wie die Verkehrssituation an einem Sonntag aussehen könnte, rechneten wir wieder genügend Puffer ein, damit es nicht zu bösen Überraschungen am Eurotunnel kommt wegen Wartezeiten und so… Doch die Sorge war unbegründet. Wir hatten wieder komplett freie Fahrt und leere Parkplätze bzw. Supercharger Stationen 😁 Am Terminal haben wir noch ein leckeres Frühstücks-Käffchen geschlürft, dann ging es gegen 08.30h auch schon zur Verladung auf den Zug. Perfektes Timing um wieder mal in der Tesla Spielkiste zu stöbern und bei einem Game die Überfahrt zu überbrücken. 😁
Und Schwupps… schon waren wir wieder im Land der Baguettes und Pains au chocolat 😁
Da uns das Navi bei der Hinfahrt über die Weinstrasse gejagt hat, wollten wir auf der Retourfahrt unsere eigenen Köpfe durchsetzen, was uns dann doch ziemlich ins Schwitzen gebracht hat. Wegen dem Dachträger und der inzwischen teilweise herumflatternden Ladung verbrauchten wir einiges mehr Energie als bei der Hinfahrt. Junior wollte erst in Aire de Reims Champgne-Sud laden. Wir hätten aber langsamer fahren müssen, um das Ziel zu erreichen. Daher haben wir uns entschieden, nochmal in Aire d’Urvillers zu laden. Danach ging es weiter nach Metz. Aber nun ging das grosse Zittern los. Reichte die Energie bis Metz? Junior wollte immer woanders durchfahren als wir. Hätten wir bloss auf ihn gehört, das hätte uns einiges an Zittern erspart. Bis Metz hatten wir unseren Verbrauch konstant im Auge und haben immer wieder im Kopf nachgerechnet für wie lange die Energie noch reichen könnte. Aber glücklicherweise war alles halb so wild. Wir erreichten Metz und konnten wieder voll laden. Danach gings noch zum letzten Supercharger in Strasbourg.
Um 20:20 sind wir dann endlich glücklich und zufrieden zuhause angekommen. Und das Beste: Das Kunstwerk hat die Reise unbeschadet überstanden und darf sich jetzt an unserer schönen grossen, weissen Wand ausruhen 🥰
Thank you Bedsitdiary and yes… it is ART 😉
Ein bisschen Statistik für Nerds 😉
- Auf der Hinfahrt, mit Gepäckträger auf dem Dach verbrauchten wir 164 Wh/km
- Für die Retourfahrt mit dem flatternden Bild auf Dach waren es 206 Wh/km
- Unsere Ladekosten lagen total bei 119.63 CHF
- Bei unserem alten Pickup wären stattdessen beim aktuellen Dieselpreis von 1.675 Franken für dieselbe Strecke bei einem Verbrauch von rund 10l /100km ca. CHF 387.26 Spritkosten angefallen.
Das Nachspiel: Dart Charge
Ein paar Wochen nach unserem Trip trudelte plötzlich Post aus England bei uns ein mit dem Titel “ZAHLUNGSAUFFORDERUNG – NICHT IGNORIEREN“. Huch???? Was soll jetzt das bitte sein?? 😱 Und dann sprangen uns auch noch hübsche Verbrecherfotos von unserem unschuldigen Corky Junior entgegen. Was hat der Junior denn bloss falsch gemacht?
Wir haben tatsächlich verpasst, Mautgebühren zu bezahlen. Und dies natürlich gleich zweimal beim Dartford Crossing – einmal bei der Hin- und nochmal auf der Rückfahrt. Wir haben zwar schon Schilder mit irgendwelchen Gebühren gesehen. Doch man hatte nirgends die Möglichkeit, diese zu bezahlen. Wir sind uns ja Frankreich und Italien gewohnt, dass man immer an den Maut-Schranken bezahlen muss (und kann) 🤑 In England war nichts davon vorhanden. So, wie hätte das also funktioniert?
Wir hätten bis spätestens am nachfolgenden Tag der Durchfahrt bis Mitternacht auf die Webseite von Dart Charge gehen müssen, dort unsere Autonummer eingeben und die Gebühr bezahlen. Ok, wenn man zu zweit fährt, könnte der Beifahrer die Schilder ja fotografieren, damit man später weiss, wie man bezahlen kann. Nur, wer kommt während der Fahrt auf sowas, während man auf den Verkehr achten muss?
Netterweise wird das Nichtwissen im Verwarnungsbrief berücksichtigt:
Wir erkennen an, dass Sie wahrscheinlich nicht mit dem Dart Charge System vertraut sind. Die Forderung wird annuliert, wenn Sie innterhalb von 14 Tagen ab Ausstellungsdatum der angehängten Zahlungsaufforderung die Strassennutzungsgebühr von CHF 3.22 bezahlen. Falls Sie die Gebühr nicht innerhalb von 14 Tagen bezahlen, kann die Zahlungsaufforderung nicht annulliert werden und der Gesamtbetrag von CHF 90.1 plus die Strassennutzungsgebühr müssen bezahlt werden.
Ooooch, das ist ja nett! Dumm nur, dass wir das Schreiben erst nach 22 Tagen nach Ausstellungsdatum erhalten haben! Also durften wir zähneknirschend noch CHF 186.64 Gebühren und Strafe bezahlen. Jenu, einmal drüber schlafen, dann ist der Ärger auch wieder vorbei. Für dieses Kunstwerk hat sich schliesslich jede einzelne Strapaze gelohnt 💖
Wie das Bild entstanden ist